Katzdorfer Heimatchronik Auf halbem Weg zwischen Schwandorf und Burglengenfeld liegt Katzdorf. Der Ort erstreckt sich am östlichen Naabufer entlang der Bundesstrasse 15 und weiter nach Osten. Diese ehemals wichtige Oberpfälzer Nord-Süd-Verbindung hat seit der Eröffnung der Bundesautobahn allerdings an Bedeutung verloren, wie auch der Eisenbahnhaltepunkt Loisnitz den Rationalisierungsmaßnahmen der Bundesbahn zum Opfer fiel. Katzdorf seit 1971 ein Ortsteil der Stadt Teublitz war vor der Gebietsreform mit 1923 Hektar die größte Gemeinde im Altlandkreis Burglengenfeld. Sie bildete sich bis zur Auflösung aus dem Kirchdorf Katzdorf, den Weilern Loisnitz, Glashütte, Weiherdorf und Froschlacke sowie den Einöden Bömmerlschlag und Kremplschlag. Katzdorf wurde erstmals im Jahr 1129 urkundlich erwähnt. lm gleichen Jahrhundert wurden Teublitz. Saltendorf und Zielheim namentlich erwähnt. Die beiden kleinen Orte Premberg und Kunstdorf existierten schon lange vorher. In Premberg wurden auf der Naab beförderte Waren auf Fuhrwerke umgeladen und weiter Richtung Nürnberg und Prag transportiert. Katzdorf? Mit Katzen hat der Name nichts zu tun. Um 1130 wird Kastorf oder Castorf 1326 Chaetzdorf, 1398 Katztorf, 1530 Katzsdorff 1640 Kezschdorff und Kezdorff geschrieben. Auf einem Atlasblatt von 1820 erscheint unser Ort als Katschdorf und 1875 als Kattsdorf In seiner heutigen Form trägt Katzdorf seit 1903 seinen Namen. Der Name hat sich aus dein Personennamen der Gutsherren Chadolt entwickelt, im Jahr 1380 wird .Kadelstorfer" geschrieben. Die Chadolstorfer haben sich jedoch sehr früh wieder von dem Ort, dem sie ihren Namen gaben, losgelöst. Im Mittelalter ist keine Rede mehr von ihnen. Ein Musterungsbrief von 1503 führt für Katzdorf 11 Wehrpflichtige mit Ausrüstung auf. die der damals 72 Mann starken Teublitzer Hauptmannschaft angehörten (etwa 1504). Die günstige Lage am Hauptverkehrsweg zwischen Regensburg und Tirschenreuth forderte von Katzdorf gerade in kriegerischen und unruhigen Zeiten besondere Opfer, da nicht nur Händler und Kaufleute sondern auch Heerscharen und Mordbanden diese Straße benutzten. Gerade der Dreißigjährige Krieg von 1618 -1648 hinterließ vor allem in der Oberpfalz tiefe Wunden. Besonders die Schweden brachten auf ihren Durchzügen 1630 - 1635 immer wieder Tod und Verderben. Das kurfürstliche Richteramt Burglengenfeld meldete 1635 in einem Verzeichnis über Katzdorf an die Hofkammer in Neuburg: ,,..... ganz öd' gestanden über Tag und Jahr...". Viele Häuser waren abgebrochen oder gebrandschatzt. Soldaten hatten aus dem Grundmauern Schanzen errichtet. Aus dem Verzeichnis gehen auch eine ganze Anzahl Namen hervor: Ulrich Schüben. Friedrich Pirkenseer Hans Meulbeck Andreas Pömmerl, Andreas Schöberl Hans Heulbeckh, Andreas Hueber und andere. Etwa 100 Jahre später tauchen neue Geschlechter auf. Die Namen Rauch., Schmid. Hofrichter. Obermayer und Buckeley erscheinen immer wieder in den alten Kirchenbüchern der Pfarrei Saltendorf, zu der Katzdorf gehörte. Die Einwohner lebten in der Mehrzahl von Ackerbau und Viehzucht oder waren als Holzarbeiter und Fronfischer tätig. Die Abgaben der Untertanen waren u.a. auch in den Zehentverhältnissen geregelt. Der Blutzehent war von den Kleintieren, der Großzehent von den Halmfrüchten (Getreide) und der Kleinzehent von den Garten und Ackerfrüchten zu abzuführen. Bezieher waren zu unterschiedlichen Teilen die Münchshofener oder Fischbacher Gutsherren., die Pfarreien Saltendorf und Schwandorf sowie das kgl. Rentamt Burglengenfeld. Da die Aufteilungsverhältnisse den Hausnummern zugeschrieben waren, konnten Nachbarn durchaus ihre Steuern und Abgaben an verschiedene Empfänger zu entrichten haben. Da bis zum Jahr 1812 in Katzdorf kein größerer Betrieb vorhanden war, erhöhte sich die Zahl der Einwohner - wie auch in den Nachbardörfern - kaum. Erst mit dem Bau einer Glashütte in diesem Jahr hat die Einwohnerzahl stärker zugenommen. Bei einer Volkszählung im Jahr 1815 ergaben sich folgende Zahlen: In Katzdorf wohnten damals 326 Einwohner in 65 Haushalten. in Teublitz lebten ebenso viele, jedoch in 84 Haushalten. Für Münchshofen ergaben sich bei dieser ,Seelenzählung", wie man es damals nannte, 352 Einwohner. In den fünf Loisnitzer Häusern wohnten neun Familien mit 46 Personen.
Es
ist ein Gesetz der Natur, daß der Grundbesitz nicht immer
in der gleichen Hand bleiben kann. Selten sind die Familien
geworden, die ihre Höfe und Grundstücke nachweisbar
über Jahrhunderte bewirtschaften. Krankheit. Verschuldung,
Unglücksfälle. Kinderlosigkeit, Mangel an männlichen
Erben und andere Faktoren erklären den Besitzwechsel. In
unserem Jahrhundert waren es dann auch noch zwei Weltkriege, die
die jungen Söhne der Familien hinwegrafften. Oft spielte
dabei das Schicksal eine besondere Rolle, wenn von drei Söhnen
keiner nach Hause zurückkehrte, während bei der
anderen Familie vielleicht von sieben Geschwistern nur einer
,,im Feld blieb". Heutzutage ist die Zahl der Kinder
ohnehin zurückgegangen, der Stammhalter hat nicht mehr die
frühere Bedeutung. Studium, andere Interessen, der Sprung
auf der Karriereleiter aber auch die Flexibilität am
Arbeitsplatz erfordern heute einen Umzug oder zumindest eine
höhere Mobilität. Die Beziehung zur ,,eigenen
Scholle", die unsere Großeltern früher noch
hatten, ist in unserer Generation nicht mehr so ausgeprägt. |